„War was? Heimat im Ruhrgebiet“ - Geschichtswettbewerb des Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher 2014

1. Platz Sonderpreis „Geschichte des Bergbaus“
Ralf Piorr (Hg.): Vor Ort. Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel, 226 Seiten, adhoc Verlag, Herne 2010, Euro 26,-.
Das Buch ist eine modern und aufwändig gestaltete Bergbaugeschichte Hernes und Wanne-Eickels mit sozialgeschichtlichem Schwerpunkt. Die ansprechende Gestaltung stammt von der 2012 verstorbenen Gestalterin Kerstin Rau.
Jury: Der Historiker Ralf Piorr wollte mit diesem Buch die „Lebendigkeit und Vitalität der Erinnerung an den Bergbau einfangen.“ Damit hat er zugleich eine Übersicht von Erinnerungsorten erstellt, die in beiden Städten eng mit dem Bergbau verbunden sind. Bergbau wird hier multiperspektivisch und sehr bildreich beschrieben. Piorr ist eine ansprechende Verbindung von Industrie-, Sozial- und Alltagsgeschichte gelungen.

2. Platz journalistisch professionell Arbeitende
Der große Benzinbetrug. Ein Film von Christoph Weber, WDR 2011. Idee-Entwicklung und Recherche: Ralf Piorr
Jury: Es geht hier um die Geschichte des mit 345 Millionen DM bis heute größten Steuerskandals in der Geschichte der BRD, der sich in den 1970er Jahren im Ruhrgebiet ereignete. Dort stieg der Wanne˗Eickeler Kohlenhändler Erhard Goldbach zum Selfmade˗Millionär auf. Am Randegeht es auch um die Fußballmannschaft von Westfalia Herne. Der damalige Bundesfinanzminister Matthöfer ˗ so stellt der Film am Schluss in den Raum ˗ hatte Goldbach jahrelang vor einer Verfolgung durch die Steuerbehörde geschützt.

3. Platz historisch Interessierte
Ralf Piorr (Hg.): Herne und Wanne-Eickel 1933-1945. Ein historischer Stadtführer, 160 Seiten, adhoc Verlag, Herne 2013, Euro 13,90.
Der Stadtführer wurde von der DGB-Geschichtswerkstatt Herne in den Wettbewerb eingereicht.
Jury: Zahlreichen Akteure – neben der DGB-Geschichtswerkstatt waren dies Schüler des Schulprojekts „Kohlengräberland“ der Erich-Fried-Gesamtschule und der Historiker Ralf Piorr – haben in Archivenrecherchiert und Zeitzeugen befragt. Der Stadtführer benennt Orte, Opfer und Täter aus der Zeit von 1933 bis 1945 und regt zu einerNeuentdeckung der Stadt Herne an.